re:volt magazine Archivhttps://revoltmag.org/articles/?tags=3602018-03-06T18:26:28.338655+00:00Kapitalismus mit tierfreundlichem Antlitz2018-03-06T18:26:28.338655+00:002018-03-06T18:26:28.338655+00:00Wilhelm Woodredaktion@revoltmag.orghttps://revoltmag.org/articles/kapitalismus-mit-tierfreundlichem-antlitz/
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<h1>Kapitalismus mit tierfreundlichem Antlitz</h1>
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<img alt="Fleischatlas" height="420" src="/media/images/_fleischatlas2014_titel-1.2e16d0ba.fill-840x420-c100.jpg" width="840">
<span class="content-copyright">HBS, BUND, LMD</span>
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<div class="rich-text"><p>Die <a>Heinrich-Böll-Stiftung (HBS), der Bund für
Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und die Monatszeitung Le Monde
Diplomatique</a> haben in Januar den mittlerweile vierten <a href="https://www.boell.de/de/fleischatlas">Fleischatlas</a>
herausgegeben. In der aktuellen Ausgabe geht es aber nicht in erster Linie um
„Daten und Fakten über Tiere als Nahrungsmittel“ (Fleischatlas 1 und 2) oder
deren regionale Verteilung in Deutschland (Fleischatlas 3). Dieses Mal geht es
um „Rezepte für eine bessere Tierhaltung“. Mit anderen Worten: 20 AutorInnen
machen in 18 Kapiteln Vorschläge für „einen vernünftigen und grundlegenden
Umbau der Tierhaltung“ (S. 7) auf jeder Ebene der Wertschöpfungskette von der
Geburt der Tiere bis zum Stück Fleisch auf dem Teller. Das ist zumindest der
Anspruch.</p><p>Das Problem ist allerdings, dass
das Dreigestirn aus Denkfabrik, Umwelt-NGO und linksliberaler Zeitung das
„bisherige Modell der Fleischproduktion“ (S. 6) gar nicht revolutionieren,
sondern lediglich zu einer „nachhaltigen Fleischproduktion“ (S. 7)
transformieren will. Keine Dialektik von Reform und Revolution, nur Reform. Das
ist ein Unterschied ums Ganze. Zumindest für die Tiere, die allein in
Deutschland jährlich zu Millionen gentechnisch manipuliert, eingesperrt,
misshandelt und industriell getötet werden; für das Heer der arbeitenden Armen,
vor allem die Leih- und Vertragsarbeiter aus Osteuropa, in den Schlachtstraßen
der neoliberalisierten Oligopolkonzerne; und für die Natur, die vom
Fleischkapital zerstört wird (Flächen- und Wasserverbrauch,
Gesundheitsgefährdung, Verlust an Biodiversität, Wasser- und
Bodenverschmutzung, CO2-Emissionen).<b> [1]
</b></p><p>Die kapitalistischen Ausbeutungs-
und Herrschaftsverhältnisse, die diesen Missständen zugrunde liegen, und von
denen bekanntlich nur einige wenige KapitalistInnen profitieren, tasten die
WegbereiterInnen eines „grünen“ Kapitalismus gar nicht erst an. Zwei Autoren
gemahnen sogar, dass die Maßnahmen „WTO-verträglich“ (S. 15) sein müssten. Der
Markt gilt auch nicht als Teil des Problems, sondern als opportunes Mittel zur
Veränderung. Ideen zur Lösung der sozialen Frage? Fehlanzeige. Die Ausbeutung
von Tieren oder der Konsum von Fleisch? An sich kein Problem.</p><p>
</p><p>Die Tier<i>schutz</i>ideologInnen
treibt vielmehr die <i>Massen</i>tierhaltung und <i>zu viel</i> Fleischkonsum
um. In ihren Augen handelt es sich bei der Fleischproduktion, -distribution und
-konsumtion um ein Problem der Quantität, nicht der Qualität. Als ob die
Fleischproduktion nur ökologisch fragwürdig und die Ökologie lediglich eine
Frage der Tragfähigkeit wäre. Entsprechend des bornierten Problembewusstseins
ist der „Kanon“ politischer Instrumente, mit dem der Übergang zum Kapitalismus
mit tierfreundlichem Antlitz bewerkstelligt werden soll, in seiner Reichweite
begrenzt. Faktisch dienen sie dazu, die Fleischproduktion „zukunftsfähig“ zu
machen, wettbewerbsfähig gegenüber der Konkurrenz und zustimmungsfähig
gegenüber Teilen der KritikerInnen. Kein Wunder also, dass einige – nicht alle
– Ideen gar nicht so weit weg sind von den <a href="https://www.facebook.com/marxismusundtierbefreiung/posts/696791887190824">Vorschlägen</a>, die in diesem
Jahr während des Klassentreffens von KapitalistInnen und StaatsvertreterInnen
beim World Economic Forum (WEF) in Davos zur Transformation der
Fleischindustrie gemacht worden sind.</p>
<h2><b>Grüne Modernisierung der Tier-
und Fleischproduktion</b></h2>
<p>Geht es nach den VerfasserInnen
des <i>Fleischatlas</i>, sollen sich deutsche Betriebe in der Tierproduktion
etwa ein Beispiel an der schwedischen und Schweizer Konkurrenz nehmen. Der
„Schweinestall der Zukunft“ (S. 24) könnte unter anderem Angebote zum Spielen
und Putzen, verschieden Bodenbeläge, mehr Auslauf und Möglichkeiten zum
Klimawechsel bereithalten. Außerdem könnte man eine Flächenbindung in der
Tierhaltung einführen, d.h. je nach Art eine Maximalzahl an Tieren pro Hektar
Nutzfläche. Die Käfige sollen also größer und bunter, aber nicht abgeschafft
werden. Der Aufbau einer biologisch-veganen Landwirtschaft als
tierausbeutungsfreie Alternative in der Nahrungsmittelproduktion hat
entsprechend nicht einmal als utopisches Ziel, geschweige denn als Teil einer
„konkreten Utopie“ (Bloch) <b>[2]</b> oder „revolutionären Realpolitik“ (Luxemburg) <b>[3]
</b>Eingang ins Heft gefunden.</p><p>Neben kosmetischen Reformen für
die Tiermast und Fleischproduktion werden zudem in einigen Beiträgen neue
Methoden vorgeschlagen, um auf Kosten der Tiere Profite zu machen. Die
„Kombi-Haltung“ (S. 22) ist eine solche Idee. Damit ist gemeint, dass die
Tierhaltung zum Beispiel mit dem Anbau von Pflanzen oder erneuerbaren Energien
verbunden wird. Vorschläge für gewinnträchtiges Recycling von Tiermüll bzw. –
in marxistischen Kategorien – für die Ökonomisierung des konstanten
Tier-Kapitals werden ebenfalls unterbreitet. Das Ziel der
„Zweinutzungsstrategie“ ist beispielsweise eine „verantwortbare Tierzucht“ (S.
30) von Tieren. Anstatt sich auf die Spezialisierung in der Zucht zu
konzentrieren und Männchen etwa direkt nach der Geburt durchs Schreddern oder
auf Basis von Geschlechtserkennung noch vor dem Schlüpfen zu entsorgen, schlägt
die Autorin des <i>Fleischatlas</i>-Beitrags vor, sowohl Weibchen (Eier) und
Männchen (Fleisch) ausbeuten zu lassen. Die sogenannte
Nose-to-Tail-Verarbeitung weist in eine ähnliche Richtung. Buchstäblich keine
Faser des gesamten Tierleibs soll aus der ökonomischen Verwertung ausgespart
werden einschließlich der Tierkörperteile, die bis dato weggeschmissen oder
exportiert werden. Neben Ersparnissen durch die Weiterverarbeitung würde durch
solche Verfahren natürlich auch die Produktpalette diversifiziert.<br/></p><p>Schließlich sprechen einige
AutorInnen Empfehlungen aus, wie man mit „ökologischen“ Argumenten Tiere
inwertsetzen und neue Märkte erschließen könnte. Insekten seien zum Beispiel
„eine brillante Alternative zu Fleisch“ (S. 44), weil ihre Körper einen höheren
Proteingehalt als traditionelles Tierfleisch besäßen und ein größerer Teil der
Insektenleiber verzehrbar sei als etwa bei Kühen, Insekten weniger CO<sub>2</sub>-Emissionen
ausstießen als beispielsweise Rinder und ihre Aufzucht weniger Fläche,
Futtermittel und Wasser verbrauche. In einer Grafik zum entsprechenden Artikel
wird zudem die „essbare Vielfalt“ (S. 45) der „alten und neuen Nützlinge“ (S.
44) gepriesen. An Zynismus und bürgerlicher Kälte im ökomodernistischen Gewand
gegenüber den schwächsten Kreaturen in unserer Gesellschaft sind solche
Anregungen kaum zu überbieten.
</p><h2><b>Am Ende zahlen alle, nur nicht
die Konzerne</b></h2>
<p>Damit die nachhaltige
Tierausbeutung die konventionelle innerhalb der engen Grenzen von
oligopolistischer Konzernmacht, scharfer internationaler Konkurrenz und
scheinbar alternativloser Marktwirtschaft ablösen kann, muss Geld her. Deswegen
sind die HerausgeberInnen des <i>Fleischatlas </i>hoch erfreut über die
Ergebnisse einer VerbraucherInnenumfrage des Bundeswirtschaftsministeriums.
Diese hat ergeben, dass 88 Prozent der KonsumentInnen in Deutschland mehr Geld
für Fleisch ausgäben, wenn die Tiere „besser gehalten“ (S. 6) würden. Zudem
wird ein bunter Strauß an Maßnahmen zur Finanzierung von mehreren AutorInnen
angepriesen: staatlichen Subventionen für gesunde und fleischfreie
Alternativen; höhere Steuern auf Fleischprodukte, zum Beispiel durch eine
Anpassung des reduzierten auf den normalen Mehrwertsteuersatz für Fleisch;
Abgaben, etwa auf Mineraldüngerverbrauch; und eine Umverteilung der Gelder aus
den Töpfen der Gemeinsamen Agrarpolitik der Europäischen Union.</p><p>
</p><p>
</p><p>Auch wenn einige dieser
Instrumente sicher innerhalb einer anderen Gesamtstrategie diskutierbar wären,
sticht ins Auge, dass die ProfiteurInnen der Fleischproduktion – die Konzerne
bzw. das Fleisch-Kapital – wenn überhaupt nur marginal für die „Lösung“ der von
ihnen maßgeblich verursachten sozialen und ökologischen Probleme zur Kasse
gebeten würden. Stattdessen käme maßgeblich die arbeitende Bevölkerung – als
SteuerzahlerInnen und als KonsumentInnen – für die Modernisierung der
Fleischproduktion und -distribution auf.</p><p>
</p>
<h2><b>Perfides Öko-Marketing</b></h2>
<p>Damit die KonsumentInnen sich
wirklich an die neuen Tierwaren gewöhnen, andere, auch vegetarische und vegane
Ernährungsstile akzeptieren und von der Notwendigkeit überzeugt werden, mehr
Geld für Produkte aus der nachhaltigen Fleischproduktion in die Hand zu nehmen,
raten schließlich einige AutorInnen zu innovativen Vermarktungsstrategien. Dazu
zählen sie unter anderem kleinere Fleischportionen mit der Möglichkeit, einen
kostenlosen Nachschlag zu bekommen (sogenanntes „nudging“), bessere Hinweise
auf Fleischalternativen in öffentlichen Kantinen und ein staatliches Tierwohl-
bzw. Tierschutzlabel, das Auskunft über Tierhaltungsstandards gibt.</p><p>Ein Verfasser wirbt auch für
„etwas mehr Wahrheit auf dem Preisschild“. Er beabsichtigt damit, den
Naturverbrauch durch die Fleischindustrie in den Preis der Waren
einzuberechnen. Denn „für eine Kaufentscheidung“ sei der Preis immer noch „das
effektivste Label“ (S. 17). Dabei lassen sich durch Marktmechanismen, wie die
Bepreisung von CO<sub>2</sub>-Emissionen und der Handel mit CO<sub>2</sub>-Zertifikaten
zeigt, keine ökologischen Probleme beheben. Sie sind vielmehr die Folge unter
anderem der Inwertsetzung und Kapitalisierung der Natur. Im Übrigen: Wie viel
sind eigentlich Tierleben und das Klima wert in einem Gesellschaftssystem, das
nur die Lohnarbeit als wertschaffend anerkennt und in dem die
Profitakkumulation notwendig „die Springquellen alles Reichtums untergräbt“
(MEW 23: 530), also die ArbeiterInnen, die Natur und die Tiere?</p><p>Besonders perfide ist auch die
Marketingidee des „Schweine- und Kuh-Leasings“. Dabei wird die kapitalistische
VerbraucherInnenideologie – gesellschaftliche Veränderung durch den Kauf
politisch korrekter Waren – auf die Spitze getrieben und das eigentlich
berechtigte Anliegen, dass ein Tier ein gutes Leben verbringt, für das
Marketing von Fleisch nutzbar gemacht. „Die Kundschaft zahlt nicht für ein
bestimmtes Stück Fleisch, sondern finanziert mit regelmäßigen Beiträgen die
Aufzucht eines Ferkels oder Kalbs. Dafür gibt es das ganze geschlachtete und
verarbeitete Tier oder einen Teil davon. Die Abnehmerinnen und Abnehmer
entscheiden mit, wann es geschlachtet und zu welchen Endprodukten es
verarbeitet wird.“ (S. 35) Die VerbraucherInnen bauten auf diese Art „eine
Beziehung [sic!] zum Tier und zum Hof“ (ebd.) auf, die mit der Tötung des einen
auf Geheiß des anderen Teils der „Beziehung“ endet. KundInnenbindung durch
pervertiertes Mitgefühl und durch Tierschutz, der keiner ist. Verkehrte Welt
par excellence.</p><p>Der US-amerikanische Tierrechtler
Gary Francione <b>[4]</b> kritisiert die Tierschutzpolitik, wie sie im <i>Fleischatlas</i>
als Politikansatz skizziert wird, seit vielen Jahren unnachgiebig (vgl.
Francione 1995/2007). Dafür hat er gute Gründe. Denn erstens löst die
nachhaltige Tierausbeutung nicht die Probleme der Tierausbeutung als solche,
auch nicht die sozialen oder ökologischen der Fleischproduktion. Zweitens wird
das Geld für die Reformen nicht in die Abschaffung der Tierausbeutung gesteckt.
Vielmehr machen die Ökomodernisierungen sie drittens sogar effizienter und
profitabler. Im vorliegenden Fall wird sie sogar auf andere Felder ausgedehnt.
Und schließlich verhelfen Tierschutzmaßnahmen dem Tier-Kapital dabei, sein
ramponiertes Image und vor allem die bröckelnde Fleisch-Hegemonie zu
restaurieren. Sie versichern den ausgebeuteten Klassen, dass die Tiere und die
Natur besser behandelt würden, als es real der Fall ist. Sie gewährleisten die
Zustimmung zur bürgerlichen Nahrungs- und Kleidungskultur und garantieren
dadurch, dass der Protest und Widerstand gegen die Ausbeutung von
ArbeiterInnen, Tieren und der Natur in der Fleischindustrie nicht den Charakter
eines revolutionären Klassenkampfs annimmt. Willkommen in der schönen neuen Welt
des nachhaltigen Kapitalismus.</p>
<hr/><h2>Anmerkungen</h2><p><b>[1]</b> Laut den verschiedenen
Fleischatlanten und dem <a href="https://www.weforum.org/whitepapers/meat-the-future-time-for-a-protein-portfolio-to-meet-tomorrow-s-demand">White Paper Meat: the Future. Time for a Protein Portfolio
to Meet Tomorrow‘s Demand</a>, das als Diskussionsgrundlage beim
diesjährigen World Economic Forum in Davos vorgelegt wurde, lassen sich einige
der genannten Naturnutzung und -zerstörungen folgendermaßen quantifizieren:
2016 ist ein Drittel des weltweit produzierten Getreide nur zur Mästung von
Tieren hergestellt worden. Mit dieser Menge könnten vier Milliarden Menschen
ernährt werden. Für kein anderes Konsumgut wird so viel Land benötigt wie für
die Produktion von Fleisch und Milch. Obwohl nur rund 17 Prozent des
Kalorienbedarfs der Menschheit von Tierwaren stammt, wird zu ihrer Herstellung
77 Prozent des globalen Agrarlands benötigt. Mindestens 15 Prozent der globalen
CO<sub>2</sub>-Emissionen entstehen in der Tierindustrie. Über die Hälfte der
globalen Antibiotika-Erzeugung wird in der Tierindustrie genutzt. Die World
Health Organization (WHO) spricht davon, dass durch den Antibiotika-Konsum
durch Fleisch ein zunehmend gefährliches Niveau der Antibiotika-Resistenz
entstehe. Sie schätzt, dass derzeit 700.000 Menschen jährlich an Infektionen
sterben, weil sie gegen die zur Behandlung eingesetzten Antibiotika Resistenzen
entwickelt haben. Diese Zahl werde auf 10 Millionen im Jahr 2050 ansteigen,
wenn sie an der Antibiotika-Nutzung nichts ändert. Der Wasserverbrauch ist vor
allem für den Anbau von Futtermitteln exorbitant. 15.500l Wasser sind zum Beispiel
gebraucht, um ein Kilogramm (!) Rindfleisch herzustellen. Insgesamt beläuft
sich der Anteil der Tier- und Fleischproduktion auf rund ein Fünftel der
globalen Wassernutzung – mehr als für die Industrie. Für die Erzeugung von
1.000 Nahrungskalorien aus Getreide ist rund ein halber Kubikmeter Wasser
nötig. Für 1.000 Kalorien aus Fleisch sind es dagegen vier Kubikmeter und für
1.000 Kalorien aus Milchprodukten sogar sechs.</p><p><b>[2]</b> Der marxistische Philosoph
Ernst Bloch unterscheidet mit seinem Begriff der konkreten Utopie zwischen zwei
Formen der Utopien. Mit den einen werden abstrakt, von der gesellschaftlichen
Praxis abgekoppelt, Wolkenkuckucksheime herbeiphantasiert und ausgemalt. Die
anderen Utopien knüpfen hingegen an die realen Klassenkämpfe und Möglichkeiten
historischer Entwicklung sowie an die kritische Gesellschaftstheorie an. Das
utopische Ziel kann unter diesen Voraussetzungen verwirklicht werden, ist es
aber noch nicht. Dieser Unterschied besteht zum Beispiel zwischen den
frühsozialistischen Vorstellungen Weitlings, Fouriers, Owens und Saint-Simons
einerseits und der Perspektive des Kommunismus andererseits, wie sie Marx und
Engels erarbeitet haben.</p><p>
</p><p><b>[3]</b> Rosa Luxemburg entwickelt in
Abgrenzung zu den zwei falschen Alternativstrategien gesellschaftlicher
Veränderung eine eigene Position. Die kapitalistische Gesellschaftsformation
bricht weder von selbst zusammen und ermöglicht dadurch den Übergang zur
sozialistischen Gesellschaftsformation noch ist dieser Übergang durch Reformen
innerhalb der bürgerlichen Gesellschaft realisierbar. Vielmehr bedürfe es einer
Dialektik von Reform und Revolution, einer „revolutionären Realpolitik“. Ihr
Ziel ist nicht die Milderung der Ausbeutung, sondern die Revolution der
gesellschaftlichen Verhältnisse, die die Ausbeutung hervorbringen. Die Reformen
sind in der revolutionären Realpolitik Mittel, um dem Klassenkampf von unten
eine bessere Position zu verschaffen, um dieses Ziel zu erreichen, und kein
Selbstzweck. Zudem müssen die Reformen durch ihren Charakter den bürgerlichen
Status quo herausfordern und auf dessen gesellschaftlicher Überwindung
hindeuten.</p><p>
</p><p><b>[4]</b> Der US-Juraprofessor Gary
Francione ist einer der renommiertesten Tier<i>recht</i>ler. Er wird zu Recht
für einige seiner zentralen Positionen von links kritisiert. In seiner
liberalen Rechtskritik geht er etwa davon aus, dass die Ausbeutung der Tiere im
Kapitalismus auf dem juristischen Status der Tiere als Eigentum von Menschen
gründet. Selbstverständlich ist auch die rechtliche Einschreibung der Tiere als
Privateigentum ein Problem. Aber Francione verkehrt Ursache und Wirkung. Tiere
sind Eigentum, weil sie durch die gesellschaftlichen Ausbeutungs- und
Herrschaftsverhältnisse zu ihm gemacht werden. Die juristischen Bestimmungen
sind die Kodifizierungen der politisch-ökonomischen Relationen (vgl. <a href="http://www.tierrechtsgruppe-zh.ch/wp-content/files/MuTb-TP_Broschre_HP.pdf">Marxismus und Tierbefreiung – Thesenpapier, S. 14ff.</a>).
Außerdem sieht Francione den zentralen Hebel für politische Veränderung neben
Gesetzesänderungen vor allem im Veganismus als individueller Lebensweise. Literaturverweis:
Francione, Gary (1995/20007): Animals, Property, and the Law. Neuauflage mit
Korrekturen. Philadelphia.</p><hr/>Wilhelm Wood ist Mitglied des <a href="https://de-de.facebook.com/marxismusundtierbefreiung/">Bündnis Marxismus und Tierbefreiung</a>.
Das Bündnis ist ein Zusammenschluss von Aktiven der marxistischen Linken und
Tierbefreiungsbewegung, welcher seit 2014 besteht und sich um die Vereinigung
von linker und Tierbefreiungspolitik auf einer revolutionären,
historisch-materialistischen Grundlage bemüht. Vom 30. März bis 1. April
organisiert es in Hamburg eine Osterakademie unter dem Motto <a href="https://osterakademie.jimdo.com/">„Die
Zukunft der Bewegung – Tierbefreiung zwischen Opposition und Affirmation“</a>.
Jüngst erschien bei uns der Artikel <a href="https://revoltmag.org/articles/gemeinsam-gegen-die-fleischindustrie/">„Gemeinsam gegen die Fleischindustrie“</a> des Bündnisses.<br/><br/>Bildrechte: CC-BY-SA Heinrich-Böll-Stiftung, BUND, Le Monde Diplomatique</div>
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Gemeinsam gegen die Fleischindustrie2018-02-24T22:01:54.730721+00:002018-02-24T22:15:35.710041+00:00Bündnis Marxismus und Tierbefreiungredaktion@revoltmag.orghttps://revoltmag.org/articles/gemeinsam-gegen-die-fleischindustrie/
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<h1>Gemeinsam gegen die Fleischindustrie</h1>
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<section class="content content-section content-type-paragraph">
<div class="rich-text"><p>Naturzerstörung,
Klimawandel, Tierversuche, Massentierhaltung, „Gammelfleisch“ – es gibt viele
gute Gründe, einen radikal anderen gesellschaftlichen Umgang mit Natur und
Tieren zu fordern. Wer als Linke oder Linker jedoch die Befreiung der Tiere als
Bestandteil einer sozialistischen Bewegung propagiert, erntet schräge Blicke –
und zwar von gleich zwei Seiten: Von vielen marxistischen und kommunistischen
Linken, weil sie mit Tierbefreiung nichts anfangen können, und von der
Tierrechts- und Tierbefreiungsbewegung, weil sie von Marxismus und
sozialistischer Politik nichts wissen will. Trotzdem haben ihre Kämpfe mehr
miteinander zu tun, als beide Seiten glauben. Schließlich haben sie den selben
Gegner: Das Kapital, das Arbeitskraft, die Natur und Tiere verheizt. MarxistInnen
und TierbefreierInnen müssen sich zusammentun, um ihn wirksam bekämpfen zu
können.</p>
<h2><b>Profit auf
Kosten der ArbeiterInnen, Natur und Tiere </b></h2><p>Milliarden
Tiere – das heißt leidensfähige Individuen – werden jährlich ausgebeutet und
umgebracht. Sie müssen unter Qualen Milch und Eier produzieren, in Zoos und
Zirkussen stumpfsinnige Shows vorführen, werden in Laboren gequält und
ermordet, oder landen auf dem Teller. Die Fleischindustrie lässt im Akkord
töten, verschwendet dafür natürliche Ressourcen wie Wasser und Soja und
verpestet die Umwelt und das Klima – Tendenz steigend. Nach Angaben des Statistischen
Bundesamtes wurden im Jahr 2017 in Deutschland ganze 8,11 Mio. Tonnen Fleisch „produziert“ – darunter 57,9 Mio. getötete Schweine, 3,5 Mio. getötete Rinder,
rund 1,5 Mio. Tonnen Hühnerfleisch und etwa 20,600 Tonnen getötete Lämmer und
Schafe. Der deutsche Markt ist oligopolistisch organisiert: Kleine und
bäuerliche Betriebe müssen zusehends schließen, wenige Konzerne – u.a. <i>Tönnies</i>, <i>Vion</i>, <i>Westfleisch</i> –
teilen die Mordsprofite unter sich auf. Professionelle Lobby- und
Öffentlichkeitsarbeit sorgt für die propagandistische Legitimation des
Geschäfts und die Hegemonie der Fleischkultur. Sie soll die Profiteure u.a. als
nachhaltig wirtschaftende Unternehmen inszenieren. </p><p>Auch
die Arbeiterinnen und Arbeiter haben derweil nichts zu lachen: Sie arbeiten zu
Hungerlöhnen unter miesen Bedingungen und werden schikaniert. Der aktuelle
Tarifvertrag zwischen der Fleischwirtschaft und der Gewerkschaft Nahrung,
Genuss, Gaststätten (NGG) sieht Mindestlöhne von mageren neun Euro vor. Es gibt
mittlerweile genug Belege dafür, dass sogar dieser Hungerlohn systematisch von
den Konzernbossen unterlaufen wird. Leiharbeit, informelle
Beschäftigungsverhältnisse und Werkverträge, die die Löhne noch weiter nach
unten drücken, sind die Regel. Gewerkschaftliche Organisierung wird massiv
bekämpft, um die NiedriglöhnerInnen – meist ArbeitsmigrantInnen aus Osteuropa –
ungestört ausbeuten zu können. </p><p>Wie
keine andere versinnbildlicht die Fleischindustrie den rücksichtslosen
Verschleiß von Mensch, Natur und Tieren durch das Kapital. Für ihre Profite
nimmt die Bourgeoisie nicht nur das Ende des Planeten, wie wir ihn kennen, und
das Elend der arbeitenden Klasse in Kauf. Sie geht auch buchstäblich über
Leichen: Die Ursache der milliardenfachen industriellen Tötung von Tieren für
die Fleisch-, Leder-, Milch-, Eier-, Pelzproduktion usw. ist das Kapital, das
die Klasse der KapitalistInnen daraus schlägt – nicht bloß das falsche Denken „der“ Menschen über „die“ Tiere, wie Teile der Tierrechts- und
Tierbefreiungsbewegung meinen. Der Kampf gegen die Tierausbeutungsindustrie,
wie ihn Initiativen wie <i>Kampagnen gegen Tierfabriken</i>, <i>LPT Schließen</i>,
die<i> Offensive gegen die
Pelzindustrie</i> und andere betreiben, ist daher begrüßenswert und
fortschrittlich.
</p><h2><b>Klassenfrage
Tierausbeutung</b></h2><p>Die
marxistische Linke hat zwar begriffen, dass es das systematische Streben der
KapitalistInnen nach Profit ist, das Ausbeutung, Imperialismus, Naturzerstörung
und millionenfaches Leid verursacht. Ihr Antikapitalismus hat jedoch einen
blinden Fleck, wenn sie sich weiterhin weigert, die Frage nach der Befreiung
der Tiere als Feld linker und sozialistischer Politik zu begreifen und
ernsthaft zu diskutieren. Das Beispiel der Fleischindustrie zeigt, wie eng die
Ausbeutung der Tiere mit der sozialen Frage und der Zerstörung der Natur
verbunden ist. Dass die Linke sich ihrer bislang kaum angenommen hat, ist nicht
nur angesichts der objektiven Bedeutung dieser Branche sowie der durch sie
verursachten gravierenden Schädigung allein von Mensch und Natur verwunderlich.
Für MarxistInnen gibt es darüber hinaus zwingende Gründe, die Tiere in den
Kreis derer aufzunehmen, die es von Ausbeutung und Klassenherrschaft zu
befreien gilt.
</p><p>Für
das Kapital sind nicht nur LohnarbeiterInnen, sondern auch Tiere bloß
Instrumente der Verwertung: Die einen als Arbeitskraft und variables Kapital,
die anderen als Arbeitsmittel und Arbeitsgegenstand, sprich konstantes Kapital.
Und für beide bedeutet das die schmerzvolle Abstraktion von ihren eigentlichen
Bedürfnissen: Sie werden ausgebeutet und leidvoll verschlissen, die Tiere sogar
systematisch umgebracht und zerstückelt. Die Interessen beider sind dem Kapital
letzten Endes gleichgültig. Sie stehen in objektiver Gegnerschaft zur
herrschenden Klasse und sitzen letztlich im selben Boot. Warum prangert man das
Leid der einen an, lässt die anderen aber unberücksichtigt? <br/></p><p>Dass
sich die Ausbeutung von Arbeiterklasse und Tieren qualitativ unterscheidet –
Tiere sind keine doppelt freien LohnarbeiterInnen, produzieren keinen Mehrwert
und gehören nicht zur Arbeiterklasse – tut dem keinen Abbruch. Nur zum
Vergleich: Marxistisch gesehen unterscheidet sich auch die Ausbeutung von SklavInnen
qualitativ von jener der Lohnarbeit. Taugt das zum Argument gegen ihre
Befreiung? Wohl kaum. Wir meinen: Wer als MarxistIn die Menschheit vom Elend
des Kapitalismus befreien will, <i>muss</i>
auch die Tiere befreien wollen. Die Arbeiterklasse leidet unter der Herrschaft
des Kapitals, und die Tiere tun es nicht minder – also muss der Klassenkampf
auch im Interesse beider organisiert werden.</p>
<h2><b>Alles nur Moralismus?</b></h2>
<p>Das
halten einige GenossInnen nun für bürgerlichen Moralismus und entgegnen, Leiden
und Moral könnten nicht die Grundlage kommunistischer Politik sein. Schließlich
sei das Leiden der Menschen ja ein ganz anderes als das der Tiere. Und außerdem
haben Marx, Engels, Lenin und andere ja nicht bloß die Leiden der
Arbeiterklasse beweint, sondern konkrete Analysen der gesellschaftlichen und
historisch-spezifischen Bedingungen und Ursachen dieses Leidens vorgenommen, um
dann organisiert für die Interessen der Arbeiterklasse kämpfen zu können. Nicht
sentimentale Appelle, sondern wissenschaftliche Analyse war und ist daher die
Grundlage revolutionärer Strategie und Politik. Und das stimmt zweifelsohne,
dennoch werden hier zwei Dinge übersehen: Erstens ist auch der Kampf für die
Befreiung der Arbeiterklasse sehr wohl moralisch angetrieben, und zweitens ist
Moral nicht mit Moralismus zu verwechseln.</p><p>
</p><p>Man
will den Kapitalismus ja nicht abschaffen, weil er den Widerspruch von
Gebrauchs- und Tauschwert hervorbringt, zur Monopolbildung treibt oder weil ihm
der tendenzielle Fall der Profitrate innewohnt. So <i>analysiert</i> man ihn, aber diese Analyse liefert keine <i>Begründung</i> für die Notwendigkeit seiner
Abschaffung. MarxistInnen wollen den Kapitalismus abschaffen, weil er Ausbeutung,
Verelendung, Konkurrenz, Hunger, Krieg und dergleichen bedeutet – kurz:
gesellschaftlich produziertes Leid. Ohne den Drang, dieses zu mildern und aus
der Welt zu schaffen, wären auch alle objektiven Widersprüche des Kapitalismus
letztlich egal und jeder Klassenkampf gegenstandslos. Insofern ist Leid eine
zentrale Kategorie des historischen Materialismus. Auch dem Marxschen
Imperativ, »alle Verhältnisse umzuwerfen, in denen der Mensch ein erniedrigtes,
ein geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches Wesen ist«, liegt ein
moralischer Impuls zugrunde.</p><p>MarxistInnen
belassen es jedoch nicht bei diesem Impuls und sind sich immer über die
gesellschaftlichen und historischen Grenzen der Moral im Klaren. Einen
moralischen Antrieb haben und ihn zum Ausgangspunkt für Analyse und
Organisation nehmen – das ist daher etwas ganz anderes als <i>Moralismus</i>, der die Verhältnisse moralisieren muss, weil er ihren
inneren Zusammenhang nicht begreift.</p><p>Insofern
verwundert die Ignoranz, mit der einige Genossinnen und Genossen sich einreden,
der Kampf für die Befreiung der Tiere sei per se moralistisch und reine „Privatsache“. Natürlich kann man das Leid der Tiere und das der Menschen nicht
gleichsetzen. Daraus aber zu schließen, dass man das eine abschaffen muss und
das andere ignorieren darf, ist bürgerlicher Idealismus: man unterschlägt
nämlich, dass der Mensch selber auch ein Tier ist (woran Marx und Engels als
historische Materialisten übrigens keinen Zweifel ließen) und sich auch in der
Leidensfähigkeit nur graduell vom Tier unterscheidet. Die Verachtung für das
Mitleid mit den Tieren ist also vor allem eins: doppelmoralisch,
antimaterialistisch und bürgerlich. Ihr liegt dieselbe Kälte zugrunde, mit der
die Bürgerlichen auf den Wunsch der Linken nach Freiheit, Solidarität und
Frieden herabsehen.<b><br/></b></p><h2>Tierausbeutung ist heute
fortschrittsfeindlich</h2>
<p>Darüber
hinaus ist der Fortbestand der Fleisch- und Tierindustrie heute objektiv
irrational und zivilisationsfeindlich. Die großindustrielle Ausbeutung der
Tiere ist nicht nur längst überflüssig, sondern mittlerweile ein Hindernis für
die Weiterentwicklung der menschlichen Gattung: Für die „Produktion“ von
Fleisch verbraucht sie wichtige Ressourcen wie Getreide und Wasser, die wir
anders viel besser einsetzen könnten. Sie holzt den Regenwald ab, um Flächen
für den Anbau von Tierfutter für weidendes Schlachtvieh zu schaffen.
Gleichzeitig gilt die Fleischindustrie u.a. als ein Hauptverursacher des
Klimawandels. Mit dem massenhaft produzierten Billigfleisch der
imperialistischen Zentren werden zudem periphere Ökonomien überschwemmt und
zerstört. Damit trägt die Fleischindustrie zur Vernichtung von
Existenzgrundlagen bei und zwingt Menschen zum Verlassen ihrer Länder.<br/></p><p>
</p><p>Ohne
Frage waren Fleischkonsum und die Domestikation von Tieren wichtig für die
Entwicklungsgeschichte der Menschheit. Das ist allerdings kein Argument, sie
hier und heute noch fortzuführen. Der Entwicklungsstand der Produktivkräfte
macht es nötig und problemlos möglich, die Menschheit zu ernähren und zu
kleiden, ohne dabei auf die Ausbeutung und Tötung von Tieren zurückzugreifen.
Die ökologischen und sozialen Vorteile ihrer Abschaffung liegen auf der Hand.
Sowohl moralisch als auch ökonomisch ist es daher geboten, die industrielle
Tötung und den Verschleiß der Tiere zu beenden. </p>
<h2><b>Fleischindustrie
enteignen – Kapitalismus abschaffen!</b></h2><p>Die
Tierbefreiungsbewegung und die sozialistische Linke führen den gleichen Kampf:
Die einen für die Befreiung der lohnabhängigen Klasse, die anderen für die
Befreiung der Tiere – und beide gegen die Bourgeoisie, weil sie ArbeiterInnen
und Tiere zu bloßen Mitteln der Kapitalverwertung degradiert. Sie müssen sich
zusammentun und eine revolutionäre Politik für die Befreiung von Mensch, Tier
und Natur entwickeln. Dazu müssen die einen begreifen, dass die Tiere zwar
nicht Subjekt, wohl aber Objekt der Befreiung seien müssen; und die anderen
müssen ihre Vorbehalte und mitunter antikommunistischen Vorurteile gegenüber
marxistischer Gesellschaftskritik ablegen und ihre Politik auf ein radikales,
antikapitalistisches Fundament stellen.</p><p>
</p><p>Eine
erste gemeinsame Forderung könnte die Enteignung der Fleisch-KapitalistInnen
sowie die Vergesellschaftung und Konversion ihrer Industrie sein. Warum nicht
zusammen den Umbau der Tier-Industrie im Sinne einer ökologisch nachhaltigen,
vernünftigen Produktion unter planmäßiger Kontrolle der Gesellschaft fordern?
Angesichts der horrenden Ausbeutungsverhältnisse in den Tierindustrien, ihrer
Zerstörung von Umwelt und Klima und des täglichen Massenmords an Tieren wäre es
längst an der Zeit.</p><hr/>
<p>Das <a href="https://de-de.facebook.com/marxismusundtierbefreiung/">Bündnis Marxismus
und Tierbefreiung</a> ist ein Zusammenschluss von Aktiven der marxistischen
Linken und Tierbefreiungsbewegung, welcher seit 2014 besteht und sich um die
Vereinigung von linker und Tierbefreiungspolitik auf einer revolutionären,
historisch-materialistischen Grundlage bemüht. Das Bündnis beteiligt sich an
Veranstaltungen der Tierbefreiungsbewegung sowie der sozialistischen Linken und
publiziert außerdem eigene Flyer und Texte wie das ausführliche <a href="http://www.tierrechtsgruppe-zh.ch/?p=4007">Thesenpapier „Marxismus und
Tierbefreiung“</a>. Vom 30. März bis 1. April organisiert es in Hamburg eine
Osterakademie unter dem Motto <a href="https://osterakademie.jimdo.com/">„Die
Zukunft der Bewegung – Tierbefreiung zwischen Opposition und Affirmation“</a>.</p>
<p><br/></p></div>
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