re:volt magazine Archivhttps://revoltmag.org/articles/?tags=132017-09-17T17:58:13.131815+00:00re:volt - Es ist Zeit!2017-09-15T16:00:00+00:002017-09-17T17:58:13.131815+00:00Redaktionredaktion@revoltmag.orghttps://revoltmag.org/articles/revolt-es-ist-zeit/
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<h1>re:volt - Es ist Zeit!</h1>
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<div class="rich-text"><p>Die Zeichen stehen auf Sturm:
Seit dem Untergang der sozialistischen Staaten des Ostblocks wütet der
Kapitalismus ungehindert in allen Teilen des Erdballs. Nicht nur plündern die
reichsten Länder der Welt nach wie vor ungehemmt den globalen Süden aus und
halten damit einen Großteil der Weltbevölkerung in bitterer Armut gefangen.
Auch die Kriegsführung der imperialistischen Staaten hat sich seit 1990
verschärft. Der Jugoslawienkrieg 1998, Afghanistan seit 2001, der Irak-Krieg
2003, Libyen 2009, der syrische Stellvertreterkonflikt seit 2011, sowie die
Bürgerkriege im Jemen und der Ukraine 2014 legen ein bitteres Zeugnis davon ab,
dass sich der Kampf um die Ressourcen des Planeten und die Welthegemonie immer
barbarischer entfaltet. Eine der Folgen dieses zunehmend die Lebensgrundlagen
der Menschen zerstörenden kapitalistischen Wirtschaftssystems ist die
massenhafte Flucht von Menschen in die Zentren, zu den Profiteur_innen ihrer
Notlagen, zu uns.</p>
<p>Parallel zu dieser imperialistischen
Weltmachtpolitik, in der auch Deutschland wieder kräftig mitmischt, wird seit
nunmehr über 40 Jahren ein ungeheurer Angriff auf die Errungenschaften der
Arbeiter_innenbewegung in den imperialistischen Zentren seitens des Kapitals
unter dem Deckmantel des „Neoliberalismus“ vollzogen. Im Zuge dieser
Entwicklung schreitet die Reaktion überall voran und auch die grundlegendsten
demokratischen Rechte werden zunehmend eingeschränkt. Antifeministischer
Backlash, Totalüberwachung, Rassismus gegen Muslime und Geflüchtete,
Antisemitismus und Stigmatisierung der Armen und derjenigen, die keinen Profit
abwerfen, gehören zum Programm. Der Faschismus und Autoritarismus werden wieder
zur Herrschaftsoption für die Eliten weltweit. Trump, Erdoğan, Le Pen, Wilders,
Putin, Orban und andere stehen exemplarisch für diese autoritäre Fratze des
kapitalistischen Systems.</p>
<p>Andererseits nehmen die
Menschen ihr Schicksal nicht einfach hin, sondern kämpfen um ihre Zukunft. Von
Rojava über die Bolivarische Revolution und den transformierten Kampf der
FARC-EP, über #BlackLivesMatter, Gezi, Occupy Wall Street und #15M, dem Kampf
gegen Hartz I-IV, gegen Wohnungsnot und Mietenwahnsinn, gegen Gewalt an Frauen
und an LGBTQ* oder den massenhaften Platzbesetzungen wie am Syntagma oder Tahrir-Platz:
In diesen und vielen weiteren Kämpfen und Orten führten und führen die
Unterdrückten und Ausgebeuteten den unermüdlichen Kampf um ihre Befreiung. Noch
nie seit über einem Jahrhundert waren die objektiven Bedingungen so reif wie
heute für eine revolutionäre Überwindung der herrschenden Gesellschaftsordnung
hin zu einer Gesellschaft, in der die Menschen nicht mehr geknechtete, ärmliche
Wesen sind.</p>
<p>Die Linke muss sich angesichts
dieser Herausforderungen und nach Jahren der Zersplitterung und Marginalisierung
erneut die Fragen nach Organisation, Strategie und Taktik stellen, sowie nach
politischen und ökonomischen Ideen, die Antworten geben können auf die Probleme
unserer Zeit und das Potential haben, die Masse der Bevölkerung zu überzeugen
und mitzureißen. Dabei werden in den verschiedenen Teilen der radikalen Linken
unterschiedlichen Konzepte diskutiert und Versuche der Umsetzung gestartet wie
die der Selbstorganisation, Arbeit mit den Massen, marxistisch-leninistische
Parteikonzepte, Frauen*- und migrantische Selbstorganisierungen und radikal
reformorientierte Bewegungspolitik.</p>
<p>Wir vom<i> </i>re:volt magazine wollen Impulse in
den aufkommenden Debatten zwischen den Strömungen der radikalen Linken setzen
und eine offene Diskussions-Plattform bereitstellen. Wir wollen einen Beitrag
dazu leisten, die drängenden Fragen, die angesichts der kapitalistischen Hydra
auf uns zukommen werden, zu beantworten. Analysen zu aktuellen oder
historischen Fragen, Debattenbeiträge, Kommentare, Reportagen und Interviews
mit Teilen der fortschrittlichen Bewegungen werden dabei ihren Platz im re:volt
magazine finden. <br/></p><p>Wir orientieren uns als
Redaktion dabei an einem revolutionären Konsens. Das bedeutet, dass wir uns
konsequent an der Seite der arbeitenden Klasse und Unterdrückten sehen und ihre
Kämpfe gegen die imperialistische Weltordnung und für die Befreiung der
Menschheit solidarisch unterstützen. Wir sehen uns in der Verantwortung, die
besondere patriarchale Unterdrückung der Frau auf unterschiedlichen Ebenen zu
bekämpfen und nicht zuletzt die Kämpfe der Unterdrückten internationalistisch
zu verbinden. </p>
<p>Es geht uns bei unserem neuen
Projekt nicht darum, Wahrheiten vorzugeben. Vielmehr wollen wir klare
Positionen beziehen, Problemstellungen in der radikalen Linken thematisieren und
eine Möglichkeit bieten, diese spektrenübergreifend zu diskutieren und zu ihrer
Klärung beizutragen.</p></div>
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