re:volt magazine Archivhttps://revoltmag.org/articles/?tags=12162020-12-09T13:00:00+00:00[Video] Im Gedenken an Amadeu Antonio Kinomba – Niemand ist vergessen, nichts ist vergeben!2020-12-09T13:00:00+00:002020-12-09T13:00:00+00:00Redaktionredaktion@revoltmag.orghttps://revoltmag.org/articles/video-im-gedenken-an-amadeu-antonio/
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<h1>[Video] Im Gedenken an Amadeu Antonio Kinomba – Niemand ist vergessen, nichts ist vergeben!</h1>
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<div class="rich-text"><p>Amadeu Antonio Kinomba, gebürtig aus Angola, seit 1987 Arbeiter in (Ost-)Deutschland, wurde am 24. November 1990 Opfer eines geplanten Naziangriffs in Eberswalde. Eine Gruppe von 50-60 Nazis zog durch Eberswalde mit der Absicht „Neger zu klatschen“ – so später ein Angeklagter vor Gericht. Vor der Gaststätte „Hüttengasthaus“ griffen sie die Menschengruppe an, in der sich auch Amadeu Antonio befand. Sie jagten ihn und schlugen ihn mit Zaunlatten und Baseballschlägern brutal zusammen und sprangen ihm, als er schon auf dem Boden lag, auf den Kopf. Nach 11 Tagen im Koma starb Amadeu Antonio am 6. Dezember an den Folgen des Überfalls. Er hinterließ eine Frau und einen Sohn. </p><p></p><hr/><p></p></div>
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<div class="rich-text"><p></p><hr/><p>Die Polizei war vorab informiert über die Absichten der Nazis, drei bewaffnete Beamte in Zivil waren anwesend beim Überfall und beobachteten ihn, griffen aber nicht ein. Die Beamten wurden für ihre Untätigkeit niemals belangt. Die aus faschistischer Gesinnung erfolgende Mordtat wurde vor Gericht bloß als schwere Körperverletzung mit Todesfolgen eingestuft, die politische Dimension seitens des Gerichts bagatellisiert zu einem „gruppendynamischen Prozess“. Nur wenige Täter wurden zudem mit sehr niedrigen Bewährungs- und Haftstrafen von maximal vier Jahren geradezu belohnt. Die Ermordung Amadeu Antonios steht damit nicht nur für die seit 1990 erneut zunehmende faschistische und rassistische Gewalt in der BRD mit oft tödlichem Ausgang für die Betroffenen dieser Gewalt, sondern auch für die institutionelle Schützendeckung, die dieser faschistischen Gewalt durch Relativierung, Bagatellisierung und fehlendes Eingreifen staatlicherseits zukam und weiterhin zukommt.</p><p>Seit 30 Jahren erinnert die migrantische Community und die linke Zivilgesellschaft in Eberswalde aber auch deutschlandweit an Amadeu Antonio als eines der ersten Opfer neonazistischer Gewalt seit der sogenannten Wiedervereinigung. Zum 30. Jahrestag seiner Ermordung fand ein bundesweit organisiertes Gedenken an ihn statt. Unter anderem hatte das Bündniss "<a href="http://berlin.niemandistvergessen.net/"><i>Niemand ist vergessen!</i></a><i>" dazu aufgerufen.</i></p><p></p><hr/><p>Für weitere Informationen zu Antonio Amadeu Kinomba und seinem Gedenken: <br/> <a href="http://www.palanca-eberswalde.de/">Palanca e. V.</a><br/><a href="https://light-me-amadeu.org/">Light me Amadeu</a><br/> <a href="http://amadeu-antonio.de/">Amadeu Antonio Stiftung</a> </p></div>
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